Definitionen & Agenda

Panokratie

Panokratie (im weitesten Sinne die „Herrschaft der Entwicklung“, im engeren Sinne die „Herrschaft der Weisheit oder der Natur“) ist eine in den 1980er Jahren entwickelte Utopie einer Gesellschaftsordnung ohne Hierachien und Obrigkeit – somit im Grunde eine Art strukturierte Anarchie. Wir verwenden hier ein stark vereinfachtes Modell der Panokratie, zum einen der Verständlichkeit wegen, zum anderen um es offen für unvorhergesehene Entwicklungen und individuelle Differenzierungen zu lassen.

Das Schöne daran ist, jeder kann für sich sofort damit beginnen, Panokratie zu leben. Utopisch war diese Vorstellung in der Vergangenheit.

Die panokratische Gesellschaft gliedert sich in autonome Zellen. Die kleinste Zelle ist der einzelne Mensch, die größte Zelle ist die Menschheit. Dazwischen befinden sich die Ebenen der Kontinente, Länder, Regionen, Städte/Landkreise, Stadtviertel/Dörfer, Hausgemeinschaften/Familien. Das Individuum ist somit eine Zelle der Hausgemeinschaft/Familie, diese wiederum eine Zelle des Stadtviertels oder Dorfes, dieses wiederum eine Zelle der Stadt oder des Landkreises, etc… Jede Zelle ist für sich autonom verantwortlich für die eigene Verfassung. Die höchste Autonomie hat dabei das einzelne Individuum. Somit ist jeder Mensch selbst verantwortlich für die eigene (innere und äußere) Verfassung.

Über gemeinsame Regeln wird von unten nach oben abgestimmt. Über die Verfassung der Familie/Hausgemeinschaft stimmt die Familie/Hausgemeinschaft ab, über die Verfassung des Dorfes/Stadtviertels stimmen alle Familien/Hausgemeinschaften ab, (…), über die Verfassung der Menschheit stimmen alle Kontinente ab. Somit bleibt jede Zelle für sich autonom und ist Teil der nächst größeren – für sich ebenso autonomen – Zelle.

Jeder Mensch, der bereit ist, die Verantwortung für die eigene Verfassung selbst zu übernehmen und zu tragen, wäre auch bereit, in einer panokratischen Gesellschaft zu leben. Im Grunde lebt jeder Mensch, der die Verantwortung für die eigene (innere und äußere) Verfassung trägt, bereits panokratisch – da er keine Obrigkeiten und kein Umfeld mehr für die eigene oder die gesellschaftliche Verfassung verantwortlich macht, sondern die eigene Verantwortung wahrnimmt und ihr nachkommt.

Frag dich selbst: bist du bereit, die Verantwortung für deine eigene Verfassung selbst zu tragen und keine Schuld mehr bei anderen zu sehen?

Permakultur

Permakultur ist eine Sammlung von Gestaltungsprinzipien für naturnah und intelligent gestaltete, selbsterhaltende (permanente) Systeme. Ursprünglich kommt die Permakultur aus dem Agrarbereich und wurde schnell zu einer Methode um Landschaften nachhaltig zu gestalten, zerstörte Flächen wieder zu regenerieren und sich dem Fluss der Natur anzupassen, statt zu versuchen, die Natur zu verbessern oder zu kontrollieren. Die Prinzipien der Permakultur lassen sich aber größtenteils auch auf viele andere Lebensbereiche übertragen.

Grob zusammengefasst und stark vereinfacht geht es um eine effektive und nachhaltige Nutzung dessen, was momentan gegeben ist, darum dass jeder Schritt und jedes Teil mehrere Zwecke für das Ganze erfüllt und dass alle Schritte und Teile ein harmonisches Ganzes ergeben, zum Beispiel eine natürliche und harmonische Landschaft, nachhaltige Lebensmittelproduktion, moderne Unternehmensgestaltung oder zielorientierte, anpassbare Prozesse und Entwicklungen. Wir sehen das umfassende Potenzial der Permakultur und wollen ihre Prinzipien daher in so vielen Bereichen wie möglich realisieren. Wir sehen auch das ganze hier beschriebene Metaprojekt wiederum als Teil eines größeren Ganzen, in diesem Fall einer sich (in Zukunft) frei und harmonisch entwickelnden Menschheit.

Autarkie

Autarkie bedeutet für uns Selbstversorgung. Speziell für dieses Metaprojekt definieren wir Autarkie sehr umfassend. Es geht letztlich darum, jedem Menschen der dies wünscht, die Möglichkeit zu bieten, sein Leben vollkommen ohne Berührungspunkte mit dem derzeitigen Geld- und Bürokratiesystem zu gestalten. Dies wird zunächst nur in Form eines Netzwerks von vielen unterschiedlichen Gruppen und Projekten möglich sein.

Das hier präsentierte Metaprojekt ist daher anfangs Betätigungsfeld für idealistische Pioniere, die Erfüllung darin finden, mutig voranzugehen und neue Formen des gesellschaftlichen Lebens praktisch zu erforschen.

Meistens wird unter Selbstversorgung verstanden, dass man einen Teil der eigenen Nahrung selbst anbaut und herstellt. Eine 100% autarke Selbstversorgung mit Lebensmitteln ist als einzelne Gemeinschaft schwer zu erreichen, als Individuum so gut wie unmöglich. Dazu braucht es schon ein kleines Netzwerk an Gemeinschaften mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die alle gemeinsam motiviert für das Ziel der Autarkie arbeiten. Und wir wollen sehr viel weiter gehen, als nur Nahrung. Auch Textilien, Pflege- und Haushaltsprodukte, Wasserversorgung, Energieerzeugung, Mobilität und Logistik, Gesundheit, Bildung und Technologie… In all diesen Bereichen gilt es, autark vom System zu werden. Der Weg ist lang, aber um so mehr Menschen daran mitwirken, desto leichter wird es für alle. Das gemeinsam verfolgte Ideal der Autarkie dürfte genug Kraft entfalten, um diesen Weg sehr motiviert zu gehen.

Freiheit

In einem nun schon etwas älteren Blogpost haben wir uns bereits ausführlich Gedanken zum Thema Freiheit gemacht und weitgehend geklärt, wie Freiheit für dieses Projekt definiert wird.

Zusätzlich zu diesen sowohl philosophischen, als auch ganz praktischen Überlegungen, bedeutet Freiheit für das hier beschriebene Projekt ein Zustand der jedem Individuum und jeder Gruppe die Möglichkeit gibt, das ganz eigene, individuelle Potenzial zu entfalten und entsprechend den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu leben. Außerdem verstehen wir unter Freiheit auch die Unabhängigkeit vom System, die im vorherigen Punkt “Autarkie” ja schon definiert wurde.

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